Frauen in SaaS: Patricia von Exponea
By Natália Mrázová
| 9. Mai 2022 |
AndereFrauen in SaaS
By N. MrázováNatália Mrázová
| 9 Mai 2022 |
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    By N. MrázováNatália Mrázová
    | 9 Mai 2022
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    Frauen in SaaS: Patricia von
    Exponea

    Patricia Perknovska Exponea

    Inspiration kann unerwartete Gestalten annehmen—wie zum Beispiel ein potenzieller Käufer Ihres Autos, der Sie zu Ihrer zukünftigen Rolle als CEE-Vertriebsleiterin bringt. Aber ‘richtige Zeit, richtiger Ort’ kann nur zu einer Tür führen. Glücklicherweise hatte diese leidenschaftliche Frau genug Mut, um sie zu öffnen und alles zu verdienen, was darauf folgte.

    Patricia war schon früher mit Exponea in Verbindung und wusste, dass die Kundendatenplattform eine große Zukunft vor sich hatte. Das Unternehmen erlaubte es ihr, einen sichtbaren Eindruck zu machen. Sie gab also alles und stieg schnell auf. Ihr Ratschlag an ihr jüngeres Selbst? “Beruhige dich und finde ein Hobby.”

    Könnten Sie sich bitte vorstellen und uns von Ihrer Position und dem Unternehmen erzählen, für das Sie arbeiten? Wie lange arbeiten Sie schon in dieser Position?

    Mein Name ist Patricia und ich bin Vertriebsleiterin für Zentral- und Osteuropa bei Exponea, einem slowakischen Unternehmen, das 2015 gegründet wurde und nun mit einem Team aus mehr als 220 Menschen global tätig ist. Exponea bietet eine führende End-to-End-Kundendatenplattform an, die eine rasche Kundenerfahrung mit unbegrenzter Relevanz, Personalisierung und Wert anbietet.

    Ich bin dem Exponea-Team vor fast 4 Jahren beigetreten, was mich zu Mitarbeiterin Nummer 43 und der ersten Feldvertriebsmanagerin für die Slowakei und die Tschechische Republik machte. Nach einem Jahr in der Rolle wechselte ich zu Partnerschaftsmanagement. Das Team dort wuchs schnell an und schon bald war ich für die CEE-Region verantwortlich.

    Was hat Sie dazu inspiriert oder geleitet, sich in die Welt von SaaS/Tech-Startups zu begeben?

    Um ehrlich zu sein, war es nie mein Ziel, in der Welt von SaaS/-Tech-Startups zu arbeiten. Es geschah als netter Zufall, als ich eine Person aus der Tech-Welt traf — einen Mann, der mein Auto kaufen wollte. Er kaufte das Auto am Ende nicht, stattdessen erzählte er mir von diesem neuen SaaS-Startup, für das er ein Vertriebsteam zusammenstellte. Und so fand ich meinen Einstieg.

    Vorher hatte ich über 4 Jahre lang als regionale Kundenbetreuerin in einem Tech-Konzern gearbeitet. Obwohl ich den Job gerne mochte, sehnte ich mich nach einer Veränderung. Ich wollte einen größeren Einfluss auf die Unternehmen, denen ich Dienste verkaufte und auf das Unternehmen, für das ich arbeitete, haben. Als Teil von Exponea kann ich beides tun. Meine derzeitige Position ist also ein Resultat davon, zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen zu sein und die richtige Person getroffen zu haben.

    Haben Sie Technologie studiert? Denken Sie, es ist wichtig, in diesem Bereich ausgebildet zu sein, um einen Job in einem Tech-Startup zu bekommen?

    Es hängt ganz davon ab, für welche Rolle man sich bewirbt. Für eine sehr technische Rolle — wie Produktingenieur/in — ist eine Tech-Ausbildung sehr wichtig. Jedoch gibt es in dem Feld verschiedene Rollen, die auch für Menschen ohne solch eine Ausbildung offen stehen.

    Ich habe Betriebswirtschaft studiert und habe einen Master in globalem Marketing. Als ich frisch aus der Uni in einen Tech-Konzern kam, hatte ich keine Ahnung von Technologie. Ich war etwas verloren; ich wusste nicht, wofür VPN steht oder was seine Funktion war. Trotzdem habe ich meinen Job gemacht und bin gewachsen. Ich denke der Schlüssel zum Erfolg ist die richtige Einstellung, Lernbereitschaft und Hausverstand. Es ist einfach aufzugeben, wenn man etwas nicht versteht. Wenn man sich der Herausforderung jedoch wagt und vor neuen Dingen in einer sich ständig wandelnden Umgebung keine Angst hat, stehen die Chancen gut, dass man in dieser Welt Erfolg hat.

    Was war die größte Herausforderung für Sie, als Sie in der Tech-Branche los starteten und wie haben Sie sie bewältigt?

    Da ich keinen Tech-Hintergrund hatte, war meine größte Herausforderung, die Sprache und die Lösung zu verstehen.

    Ich brachte mir viel selbst bei und stellte meinen erfahreneren Kolleg/innen eine Menge Fragen. Was mir jedoch am meisten geholfen hat, war es, mit dem kundenorientierten Team und Kund/innen selbst zu sprechen. Ich hörte mir die größten Geschäftsherausforderungen an, denen sie gegenüberstanden, lernte von der realen Anwendung unserer Lösung und den Vorteilen die sie bringt. Das half mir sehr, die Technologie und ihren Wert auf dem Markt zu verstehen.

    Die Tech-Welt entwickelt sich immer weiter und verändert sich ständig; der Status Quo wird täglich in Frage gestellt. Man sollte nie erwarten, alles zu wissen. Der Schlüssel ist, immer nah an der Gemeinschaft zu bleiben (Kolleg/innen, Kund/innen, Nutzer/innen) und immer mit ihnen zu sprechen. So bleibt man stets auf dem Laufenden.

    Wenn Sie an Ihre Reise zurückdenken und wie Sie dorthin gekommen sind, wo Sie heute sind, gibt es irgendetwas, das Sie ändern würden?

    Mir ist es wichtig, alles wertzuschätzen, was in meinem Leben passiert. Ich sehe Herausforderungen und schwere Zeiten als etwas, das mich stärker machen kann, von dem ich lernen kann und mich persönlich und/oder professionell weiterentwickeln kann — obwohl dieser Ansatz anfangs etwas schwer war. Trotzdem würde ich nichts ändern.

    Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich während meiner Studienzeit und in meiner Karriere inspirierende Menschen um mich hatte und immer noch habe. Sie sind meine Vorbilder und haben mir geholfen, meine Ziele zu erreichen.

    Welchen Rat würden Sie sich im ersten Semester geben?

    Beruhige dich und finde ein Hobby. Ich bin jemand, der immer danach strebt, die Beste zu sein und in allem Erfolg zu haben. Jedoch hatte ich am Anfang meiner Karriere keine Grenzen. Ich dachte, ich würde nur erfolgreich sein können, wenn ich rund um die Uhr arbeitete. Ein großer Fehler! Diese Einstellung führte zu mehreren Burnouts und Ineffizienz. So zu arbeiten schafft niemand für lange; selbst ein Laptop muss regelmäßig aufgeladen, aktualisiert und gesäubert werden, damit er gut funktioniert.

    Es gibt Zeiten, besonders in Startups, wenn man für eine Weile lange arbeiten muss und das ist in Ordnung. Um die Produktivität jedoch auf lange Zeit aufrechtzuerhalten, benötigt man etwas, mit dem man einmal abschalten und rasten kann.

    Nur 3% der Frauen sagen, dass eine Karriere in der Technologie ihre erste Wahl war. Warum glauben Sie, ist die Arbeit in einem Tech-Startup oder SaaS ein guter Karrierepfad?

    Tech-Startups sind sehr dynamische Umgebungen, die rasant anwachsen und eine großartige Zukunft vor sich haben — besonders derzeit. Sie sind äußerst komplex und können anfangs einschüchternd wirken. Wenn man jedoch einmal das Geschäftsmodell und den Wert versteht, den es Nutzern/Kunden bringt, ist es leichter, sich in dieser komplizierten Welt, die unendlich viele Karrieregelegenheiten anbietet, zurechtzufinden.

    Sehen Sie in Ihrem Startup einen Mangel an Frauen? Falls ja, wie denken Sie könnte das geändert werden?

    Das sehe ich nicht. In Wahrheit besetzen Frauen fast 50% der Führungsrollen in Exponea, eine Zahl, die für sich selbst spricht.

    Bei Exponea ist die Gleichbehandlung von Frauen sehr wichtig. Es wird die Diversität unterstützt und jede Meinung wertgeschätzt. Ich weiß, dass das in der Welt der Technologie nicht der Standard ist, weshalb ich sehr dankbar dafür bin, Teil dieses Unternehmens zu sein und mit den inspirierenden Frauen zusammenzuarbeiten, die Teil der Führungs-, Ingenieur-, Kundendienst-, Sicherheitsteams, etc. sind.

    patricia exponea

    Wie können männliche Teammitglieder ihre weiblichen Kolleginnen dabei unterstützen, professionell zu wachsen? Und haben Sie Erfahrung mit diesen positiven Verhaltensweisen?

    Meiner Meinung nach geht es nicht darum, dass Männer ihre weiblichen Teammitglieder unterstützen. Es sollte in beide Richtungen gehen. Wir sollten einander alle unterstützen und von einander lernen. Ohne das kann ein Unternehmen nicht wachsen und gedeihen. Und dann können es auch wir als Individuen nicht.

    Ich denke der Schlüssel ist, den Meinungen und dem Feedback anderer gegenüber offen zu sein. Jeder von uns ist auf irgendeine Weise anders, was toll ist; diese Unterschiede führen zu abwechslungsreichen Ansichten und Ansätzen bei bestimmten Problemen.

    Menschen, die in Startups arbeiten sind meist sehr beschäftigt. Wie sorgen Sie für eine Work-Life-Balance? Haben Sie Zeit für Nebenprojekte?

    Es scheint, als wäre heutzutage jeder sehr beschäftigt. Die Wahrheit ist, dass Startups etwas mehr Flexibilität, lange Tage und hin und wieder Arbeit am Wochenende erfordern. Mir ist das, was ich tue, sehr wichtig und deshalb macht es mir nicht so viel aus — obwohl ich in letzter Zeit die Wichtigkeit einer gesunden Balance zwischen meiner Arbeit und meinem persönlichen Leben besser verstehe.

    Ich habe mehrere Tools, um diese Balance zu erreichen, aber meine größte Stütze ist meine Hündin. Dank ihr habe ich keine andere Wahl, als mit ihr jeden Tag im Wald zu spazieren. So erhalte ich mindestens eine Stunde vollkommene Ruhe. Dann schalte ich komplett ab und bereite mich für jegliche neue Herausforderungen vor, die vor mir liegen.

    Falls Sie es verpasst haben, hier ist ein weiterer Bericht

    Illustration von Tischtelefonen

    Initiative „Frauen in SaaS“

    Wussten Sie, dass nur 3% der Frauen sagen, dass eine Karriere in der Technologie ihre erste Wahl war und nur 5% der Führungsrollen in der Technologie von Frauen besetzt sind? Mit unserer neuen Initiative – Frauen in SaaS-Interviews möchten wir mehr Frauen dazu inspirieren, dem SaaS- & Technologiefeld beizutreten und Vorurteilen in der Technologie entgegenwirken.

    Alle zwei Wochen können Sie sich auf Interviews mit inspirierenden Frauen freuen, die sich für eine Karriere in SaaS entschieden haben. In unserem nächsten Artikel sprechen wir mit Kelly Yanke Deltener von CoSchedule.